Das Mädchen und der Falter

[georgette]

Das Maedchen und der Falter

Der Wind spielt sacht mit ihren Locken,
die weizenblonden Haare weh` n.
In Gedanken tief versunken,
laesst sie es unbemerkt gescheh´ n.

In ihrer Hand ein bunter Falter,
aufgeregt, doch arglos noch.
Sie beaeugt ihn mit Vergnügen,
er aengstigt sich und schaut nicht hoch.

Sein Blick faellt auf die Margerite,
ganz nah bei ihm, sie ist vertraut.
Weitere weisslich-gelbe Blüten
streicheln sanft die "Flügelhaut".

Nun blickt er um sich, "duftgeschwaengert",
schaut in ein Antlitz, wunderschoen.
Sein Herz springt in ihm voller Freude!
Noch nie hat Schoen` res er gesehn.

Ein zauberhaftes Blumenmaedchen,
wiegt sanft ihn, schützt ihn vor dem Wind.
Gesicht umkraenzt von Weizenoehren,
er nennt sie zaertlich "Sonnenkind".

Maedchen, du weisst nicht, dass der Falter
sich beinah in dich verliebt.
Für ihn bist du die schoenste Blume,
die es in Gottes Garten gibt.

So schaut das Eine auf das And` re ,
und jeder fühlt tief in sich drin:
Wie wunderschoen ist alles Leben,
im Hier und Jetzt, seit Anbeginn.

Ein kecker Windstoss nimmt den Falter
auf seine Flügel, traegt ihn fort.
Sein "Sonnenkind" wird ihm entrissen,
doch seine Seele laesst er dort.

Das Maedchen trauert um den Falter,
er war gar lieblich anzusehen.
So zutraulich lag er geborgen-
in ihrer Hand -zartbund und schoen.

Autor unbekannt