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قديم 25-02-2008, 01:18 PM
Raif Toma Raif Toma غير متواجد حالياً
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افتراضي Pan-Mesopotamismus in der Zeit des Wandels/Artikel

·
Pan-Mesopotamismus in der Zeit des Wandels

Die Lösung, uns in den vielen Gesellschaften, in denen wir leben, assimilieren zu lassen – als
Staatsbürger, Christen oder überhaupt was, kann uns zwar manchmal Frieden bringen und auch
regionale oder periodische Lösungen anbieten. Doch kann nicht ein Rezept sein. Auch da können
wir trotzdem entweder integrierte Fremde oder verhasste bzw. unerwünschte Andersgläubige sein.
Einige reden sogar davon unsere Nationalkirchen aufzugeben, damit der Westen uns unterstützt.
Einige Andere denken, dass es besser gewesen wäre, wenn wir alle schon längst Katholiken
wären, hätten wir schon längst unseren eigenen Staat oder und der Genozid und viele Massakern
wären uns erspart. Doch unser Volk besteht in der Mehrheit aus Angehörige katholischer Kirchen,
was viele nicht wissen und trotzdem kann das größte Teil unseres Volkes nicht in Frieden, Würde
und Sicherheit in seiner Heimat leben.
Bevor wir uns jedoch die mögliche Lösungen Lösung nationaler Probleme durchdenken, ist es
wichtig, die Nationalsache klar zu definieren. Dann diese, als Ziel einer Kollektiven Arbeit
festlegen. Anschließend können wir uns gemeinsam, die Lösung und eine Strategie überlegen und
die organisierte gesellschaftliche und politische Arbeit festhalten, die zur Verwirklichung dieser
Lösung bzw. Lösungen führen können. Dann noch die dazu nötigen Ressourcen mobilisieren.
Die nationale Sache verkörpert sich aus den nationalen Herausforderungen unserer östlichenmesopotamischen
[
1]
Gesellschaft. Ich sehe diese nationale Sache, in der Erhaltung unserer
Existenz und Identität als nichtarabische Nation in unserer Heimatstätte.
Doch es ist nicht nur eine politische Frage. Es waren auch nicht nur politische Gründe, die vielen
Intellektuellen und wirtschaftlich starken Menschen dazu brachten, auszuwandern. Es waren auch
nicht nur politische und religiöse Gründe, die den Genozid, die späteren Massaker, Vertreibung,
Zerstreuung, Verfolgungen und Unterdrückung verursachten, sondern waren es durchaus auch
interne Streitereien sowie psychologische, soziale und geistige Bedürfnisse zumindest teilweise
Schuld an dessen Ausmaß.
Die Gefahr besteht nämlich darin, dass unser Volk schon vor der völligen Assimilierung in den
neuen Heimaten sowie in der arabisch-islamischen bzw. kurdischen-islamischen Umgebung - in
unseren syro-mesopotamischen Ursiedlungsgebieten steht. Was uns als ethnische Gemeinschaft,
den nationalen, kulturellen und religiösen Zuschnitt unseres Lebens raubt. Dies ist nicht nur als
Ergebnis unserer Lebensweise, wie es in den neuen Heimaten passiert, sondern wird im
Nahosten politisch beeinflusst und rigoros politisch gelenkt.
Das alles wird uns mit der Zeit, die Sicherung unserer nationalen Identität als Eigendasein
nehmen.
In keinem der Staaten des Nahostens, konnte das Urvolk des syro-mesopotamischen Gebietes,
den Wunsch nach Eigenständigkeit und Anerkennung als eigenständiges Volk und eingewurzelte
Nation bisher durchsetzen.
Im Irak wird unser Volk auf abscheulicher Art und Weise schikaniert und massakriert. Dies bringt
es zur Auswanderung in die Nachbarländer oder in die Überwanderung in die sichereren Gebiete
des Iraks. So sucht unser Volk die Sicherheit als Lösung seiner Probleme, vermeidet jedoch dabei
die unausweichliche politische und sicherheitspolitische Konfrontation. Ich behaupte sogar, dass
die politischen Organisationen, zur Zeit alleine noch nicht in der Lage sind, an dieser politischen
Herausforderung heranzutreten.
Es ist auch ein politisches und kulturelles Chaos zu beobachten. Diese können sowohl die
Nationalsache, als auch die pan-mesopotamistische Vision nicht nur gefährden, sondern
mittelfristig zunichte machen. In diesem
politischen Chaos[2] haben die politischen Organisationen
in der Gestaltung ihrer Programme und in der Erfüllung Ihrer Verantwortung gegenüber des Volkes
und der Heimat zum größten Teil versagt. Doch ganz offensichtlich versagten sie, in der Bildung
einer einheitlichen öffentlichen Meinung und der klaren Verformung einer Nationalsache, sowie in
der einheitlichen Vertretung der politischen Ziele und Träume des Volkes –gewiss war es auch in
der Verfassung und in den Wahlen zu beobachten. Sie waren auch nicht in der Lage, ihren inneren
Streit und Machtkämpfe zu überbrücken, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten
[3]. Um welche
Monopolmacht geht es hier? Und welche politische Größe und welches politisches Gewicht hat
unser Volk in der Region und in der Welt, um uns in dieser Situation, Machtspiele zu erlauben?
Die sozialen, politischen und kulturellen Verbände, versagten nicht nur in dem Dialog mit einander,
sondern auch in ihrer Arbeit für die Festigung des Gesellschaftslebens und für die Erhaltung der
Sprache. Und einige taten sogar dazu die Gesellschaft bei nah zu zerreißen. Diese Zerrissenheit
ist als Folge der sich nach und nach schwächenden sozialen, politischen und ethischen Bildung.
In der Konzentration auf polemischen gegen den Zeitgeist gerichteter Streitereien und
Diskussionen
[4], haben die diversen Sippen- und Interessenverbände und die konfessionelle
Einrichtungen es verpasst, funktionierende Integrationsmodelle in den Ländern der Zerstreuung
zu gestalten – die zum Teil neue Heimaten wurden. Ferner verpassten Sie, sich auch auf das
Individuum zu konzentrieren. Sie versagten in der patriotischen Bildung der Jugend
[5] als tragende
Säule der Gesellschaft, in den neuen Heimaten - für die Stärkung einer gezielt angepassten
soliden Gesellschaft. Sie sind noch nicht kompetent genug, dies zu realisieren, da sie mehr mit
sich selbst beschäftigt waren. Auch die wenigen Versuche, sich der unvertrauten Ansichten
Anderer zu diversen nationalen Problemen Aufmerksamkeit zu widmen scheiterten.
Als erstes Ergebnis dieser Streitigkeiten und Uneinigkeit, verursachten diese kirchliche, soziale
und politische Institutionen eine in der Verfassung bestätigte konfessionelle Trennung unseres
Volkes in Assyrer und Chaldäer im Irak.
Die Verwirklichung der politischen, sozialen und kulturellen Ziele der Chaldo-Assyrer im Irak,
bedarf eine zusätzliche Lösung der pan-mesopotamistischen Sache. Die einzige vernünftige und
gerechte Lösung für unser Volk, unter Bewahrung und Respektierung der Integrität des Iraks, ist
die Gründung einer internationalgesicherten Autonomie in einem pluralistischen, demokratischen
und föderalen Irak. Wodurch das Recht dieses Volkes auf Selbstbestimmung in dem historischen
Heimatland verwirklicht werden sollte. Damit das Urvolk dieses Gebietes als Territorialnation frei
von Verfolgung, Mord, Assimilierung und Unterdrückung leben kann. Sein Leben weit von
Gefahren selbst bestimmen und seine eigene nationale Identität weiterentwickeln kann.
Es ist auch eine bedeutende unverfälschbare historische Tatsache, dass ganz besonderes unser
Volk eng mit diesem Gebiet verbunden ist. Diese Tatsache und die ganzen historischen
Gegebenheiten und der ganze Leiden, sitzen tief in unserem Bewusstsein und in unserer Seele.
Die Wahrheit bleibt jedoch; unabhängig davon, ob andere das anerkennen oder nicht, ob Viele
oder Wenige davon überzeugt sind oder daran glauben! Keine Macht in der Welt wird uns dies aus
dem Bewusstsein wegnehmen können.
Die Sammlung und der Schutz unseres Volkes in seiner Heimat ist das wichtigste Teil der Lösung
der nationalen Sache unseres Volkes. Das versteht sich nicht als Abgrenzung von anderen
Völkern, sondern stärkt sogar unsere Toleranz zu anderen Völkern. Und gilt gleichzeitig als Garant
unserer Sicherheit und unserer nationalen Rechte, sowie als Genugtun des Genozids und der
Massaker des assyrischen Widerstandes von 1933 und des vielen Leidens. Als Maßstab ist dabei,
die weitere Existenz unseres Volkes in allen seinen Besonderheiten.
Ich finde es auch wichtig zu erwähnen, dass der King-Krayn-Ausschuss
[6] das Gebiet in Syrien,
Mesopotamien und Higaz (Arabien) trennte und diese als vollkommene Einheiten sah. Und
empfahl zwei Nationalstaaten zu gründen Syrien (und beinhaltet Palästina) und Mesopotamien.
Ferner ist es wichtig, die Kultur unseres Volkes kontinuierlich und intensiver zu pflegen. Nicht nur
nationale Studien zu fördern, sondern auch, die Kommunikation und Dialog mit den anderen
Völker, mit denen wir leben bewusster und auf Basis der Gewaltlosigkeit, der Gleichberechtigung
und Toleranz zu gestalten, damit unser Eigensein als selbständige Ethnische Gemeinschaft,
stärker hervorgehoben und als Bereicherung für unsere zusätzlichen Identitäten zu sehen wird.
Dies ist möglich durch unpolitisierte Kulturzentren in der Heimat sowie in der Diaspora.
Diese nationale Vision, ist von langjährigen Bestrebungen, sowie mit organisierter und harter Arbeit
verbunden. In der Nationalen Vision soll der Bewahrung der mesopotamistischen ethischmoralischen
Werte einen hohen ethischen Stellenwert zugeordnet werden.
Der Pan-Mesopotamismus, ist nicht nur eine Rückbesinnung in die tiefen Wurzeln, sondern sieht
seine Aufgabe auch darin, in der Realisierung der "Vereinigung unseres in der Diaspora lebenden
Volkes und die Unterstützung der Rückkehrwilligen zu motivieren". Eine Vision, die
außergewöhnliche Anstrengungen zur Zusammenführung der Kräfte der zerstreuten Gemeinden
erfordert – nicht nur als abstrakter kirchlicher Begriff, sondern als wirkliche Gemeinschaften.
Der Pan-Mesopotamismus bietet einen geistigen Gehalt Patriotischdenkender und Intellektuelle
Denker und erstrebt die soziale Gerechtigkeit, die Erhaltung der Einheit und die Kontinuität der
Nation ebenso wie die Zentralität der Heimat in unserem Leben überall in der ganzen Welt. Diese
Gedankenwerte zielen auch auf die Erhaltung der syrischen Sprache hin. So ist es wichtig in den
Kulturzentren, die Hochsprache nicht nur in der Kirche, sondern in der Literatur zu stärken. Denn
es ist nicht irgendeine Sprache, sondern unsere nationale Sprache und die Sprache, die Jesus
sprach. Eine Sprache, die nicht nur unser Kulturelles Erbe in sich trägt, sondern auch eine
Sprache in der wir wertvolle Kulturschätze der Welt schenkten. Diese hochgeschätzte Sprache, die
in der persischen, assyrischen und babylonischen Zeit die diplomatische Sprache (Lingua Franca)
des nahen Ostens war, mit der auch viele Völker des Gebietes gesprochen haben. Sogar das
religiöse Buch „Talmud“ der Juden wurde in Aramäisch verfasst. Sie ist eine besondere
Eigenschaft unserer nationalen Identität - und drückt in sich ein kollektiver und nationaler Wille
aus. Und ist in ihren Ausdrucksmöglichkeiten sehr reich.
Ich bin ferner davon überzeugt, dass wir mit dem pan-mesopotamistischen Gedankengut - die in
der Nationalbewegung ihren besonderen Ausdruck fand - zwar keine endgültige (vorgeschriebene)
Endlösungen unserer Nationalsache und der vielen Gesellschaftlichen Herausforderungen
anbieten kann, doch mit der Einheit von Gedanken, Ideen und Gefühle dazu, unserer Gesellschaft
geholfen wird, die Fähigkeit zu erringen, sich mit Aufklärung und Patriotismus in Anbetracht
unserer Erfahrungswerte, unserer Kultur und unserer Gemeinsamkeiten sich zu verändern
(einschließlich auch aus der soziokulturellen Krise hinaus zu retten).
Peter BetBasoo in seinem Artikel „Assyrisch Nationalism: a Survival Mechanism“ in AINA, sieht,
dass unser Nationalismus im „
Wettbewerb mit der konfessionellen Ideologie“ steht, und sieht in
dem begleitenden Denominationalismus eines der Phänomene unserer Neuzeit, die unsere Nation
in den nächsten Jahrhunderten „überwältigen“ werden. Denn Es sei klar, „
dass unsere Nation den
Druck durch die kulturelle Assimilation, nicht widerstehen kann, wenn sie geteilt wird“
. Er schlägt
einen Nationalismus als einen mechanischen Prozess vor, den er einen Überlebensmechanismus
nennt. Er schreibt: „
Ein Überlebensmechanismus ist eine Ideologie, eine Reihe von Grundsätzen,
die von der abstrakten Doktrinen zu konkreten Aktionen führen. Dass die Reformbewegung durch
mechanischen Aktionen Veränderung hervorrufen soll. Er empfiehlt ein aktives Engagement

Gamil Rafael fordert: „
Wir müssen unser Schicksal über unsere Streitigkeiten und die
unterschiedlichen Gesichtspunkte stellen“. Diese
pan-mesopotamistischen Reformgedanken, die
mit Menschlichkeit, Toleranz, Brüderlichkeit bereichert sind, schaffen es mit Sicherheit einen
gesunden Wandel zu erreichen, die über die Behandlung von Phänomen hinausgeht. Mit diesen
Gedanken, können wir der Zukunft die Hand reichen - ohne der Vergangenheit den Rücken
wenden zu müssen, sondern mit einer gezielten und bewussten Rückkehr in die Wurzeln. Nötig
bleibt auch die Konsequenz eines entschlossenen Neuanfangs in der Beziehung der sozialen
Einrichtungen mit einander.
Raif Toma
C21TOMA@web.de

[1]
Östlich in seiner Identität und mesopotamisch in seiner Zugehörigkeit bzw. Bodenfestigkeit

[2]
Vgl. Journalist und politischer Analyst Gamil Rufael

[3]
Gewiss auch in der Gründung eines Dachverbandes als erster Schritt zur Gründung eines Parlamentes

[4]
Ich meine zuerst muss jede Seite der anderen das recht zugestehen zu existieren und anders zu denken.

[5]
Karl Marks schreibt über die Jugend, dass sie keine in der Gesellschaft integrierte Subjekte sind.

[6]
Nach den Amerikanern Charles R. Krayn und Dr. Henri Churchel King als Mitglieder des internationalen Ausschusses, die zur
Vorbereitung des Mandates über die Türkei während der Friedenskonferenz in Paris im Jahr 1919.

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