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Pan-Mesopotamismus in der Zeit des Wandels/Artikel
· Pan-Mesopotamismus in der Zeit des Wandels Die Lösung, uns in den vielen Gesellschaften, in denen wir leben, assimilieren zu lassen – als Staatsbürger, Christen oder überhaupt was, kann uns zwar manchmal Frieden bringen und auch regionale oder periodische Lösungen anbieten. Doch kann nicht ein Rezept sein. Auch da können wir trotzdem entweder integrierte Fremde oder verhasste bzw. unerwünschte Andersgläubige sein. Einige reden sogar davon unsere Nationalkirchen aufzugeben, damit der Westen uns unterstützt. Einige Andere denken, dass es besser gewesen wäre, wenn wir alle schon längst Katholiken wären, hätten wir schon längst unseren eigenen Staat oder und der Genozid und viele Massakern wären uns erspart. Doch unser Volk besteht in der Mehrheit aus Angehörige katholischer Kirchen, was viele nicht wissen und trotzdem kann das größte Teil unseres Volkes nicht in Frieden, Würde und Sicherheit in seiner Heimat leben. Bevor wir uns jedoch die mögliche Lösungen Lösung nationaler Probleme durchdenken, ist es wichtig, die Nationalsache klar zu definieren. Dann diese, als Ziel einer Kollektiven Arbeit festlegen. Anschließend können wir uns gemeinsam, die Lösung und eine Strategie überlegen und die organisierte gesellschaftliche und politische Arbeit festhalten, die zur Verwirklichung dieser Lösung bzw. Lösungen führen können. Dann noch die dazu nötigen Ressourcen mobilisieren. Die nationale Sache verkörpert sich aus den nationalen Herausforderungen unserer östlichenmesopotamischen [ 1] Gesellschaft. Ich sehe diese nationale Sache, in der Erhaltung unserer Existenz und Identität als nichtarabische Nation in unserer Heimatstätte. Doch es ist nicht nur eine politische Frage. Es waren auch nicht nur politische Gründe, die vielen Intellektuellen und wirtschaftlich starken Menschen dazu brachten, auszuwandern. Es waren auch nicht nur politische und religiöse Gründe, die den Genozid, die späteren Massaker, Vertreibung, Zerstreuung, Verfolgungen und Unterdrückung verursachten, sondern waren es durchaus auch interne Streitereien sowie psychologische, soziale und geistige Bedürfnisse zumindest teilweise Schuld an dessen Ausmaß. Die Gefahr besteht nämlich darin, dass unser Volk schon vor der völligen Assimilierung in den neuen Heimaten sowie in der arabisch-islamischen bzw. kurdischen-islamischen Umgebung - in unseren syro-mesopotamischen Ursiedlungsgebieten steht. Was uns als ethnische Gemeinschaft, den nationalen, kulturellen und religiösen Zuschnitt unseres Lebens raubt. Dies ist nicht nur als Ergebnis unserer Lebensweise, wie es in den neuen Heimaten passiert, sondern wird im Nahosten politisch beeinflusst und rigoros politisch gelenkt. Das alles wird uns mit der Zeit, die Sicherung unserer nationalen Identität als Eigendasein nehmen. In keinem der Staaten des Nahostens, konnte das Urvolk des syro-mesopotamischen Gebietes, den Wunsch nach Eigenständigkeit und Anerkennung als eigenständiges Volk und eingewurzelte Nation bisher durchsetzen. Im Irak wird unser Volk auf abscheulicher Art und Weise schikaniert und massakriert. Dies bringt es zur Auswanderung in die Nachbarländer oder in die Überwanderung in die sichereren Gebiete des Iraks. So sucht unser Volk die Sicherheit als Lösung seiner Probleme, vermeidet jedoch dabei die unausweichliche politische und sicherheitspolitische Konfrontation. Ich behaupte sogar, dass die politischen Organisationen, zur Zeit alleine noch nicht in der Lage sind, an dieser politischen Herausforderung heranzutreten. Es ist auch ein politisches und kulturelles Chaos zu beobachten. Diese können sowohl die Nationalsache, als auch die pan-mesopotamistische Vision nicht nur gefährden, sondern mittelfristig zunichte machen. In diesem politischen Chaos[2] haben die politischen Organisationen in der Gestaltung ihrer Programme und in der Erfüllung Ihrer Verantwortung gegenüber des Volkes und der Heimat zum größten Teil versagt. Doch ganz offensichtlich versagten sie, in der Bildung einer einheitlichen öffentlichen Meinung und der klaren Verformung einer Nationalsache, sowie in der einheitlichen Vertretung der politischen Ziele und Träume des Volkes –gewiss war es auch in der Verfassung und in den Wahlen zu beobachten. Sie waren auch nicht in der Lage, ihren inneren Streit und Machtkämpfe zu überbrücken, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten[3]. Um welche Monopolmacht geht es hier? Und welche politische Größe und welches politisches Gewicht hat unser Volk in der Region und in der Welt, um uns in dieser Situation, Machtspiele zu erlauben? Die sozialen, politischen und kulturellen Verbände, versagten nicht nur in dem Dialog mit einander, sondern auch in ihrer Arbeit für die Festigung des Gesellschaftslebens und für die Erhaltung der Sprache. Und einige taten sogar dazu die Gesellschaft bei nah zu zerreißen. Diese Zerrissenheit ist als Folge der sich nach und nach schwächenden sozialen, politischen und ethischen Bildung. In der Konzentration auf polemischen gegen den Zeitgeist gerichteter Streitereien und Diskussionen[4], haben die diversen Sippen- und Interessenverbände und die konfessionelle Einrichtungen es verpasst, funktionierende Integrationsmodelle in den Ländern der Zerstreuung zu gestalten – die zum Teil neue Heimaten wurden. Ferner verpassten Sie, sich auch auf das Individuum zu konzentrieren. Sie versagten in der patriotischen Bildung der Jugend[5] als tragende Säule der Gesellschaft, in den neuen Heimaten - für die Stärkung einer gezielt angepassten soliden Gesellschaft. Sie sind noch nicht kompetent genug, dies zu realisieren, da sie mehr mit sich selbst beschäftigt waren. Auch die wenigen Versuche, sich der unvertrauten Ansichten Anderer zu diversen nationalen Problemen Aufmerksamkeit zu widmen scheiterten. Als erstes Ergebnis dieser Streitigkeiten und Uneinigkeit, verursachten diese kirchliche, soziale und politische Institutionen eine in der Verfassung bestätigte konfessionelle Trennung unseres Volkes in Assyrer und Chaldäer im Irak. Die Verwirklichung der politischen, sozialen und kulturellen Ziele der Chaldo-Assyrer im Irak, bedarf eine zusätzliche Lösung der pan-mesopotamistischen Sache. Die einzige vernünftige und gerechte Lösung für unser Volk, unter Bewahrung und Respektierung der Integrität des Iraks, ist die Gründung einer internationalgesicherten Autonomie in einem pluralistischen, demokratischen und föderalen Irak. Wodurch das Recht dieses Volkes auf Selbstbestimmung in dem historischen Heimatland verwirklicht werden sollte. Damit das Urvolk dieses Gebietes als Territorialnation frei von Verfolgung, Mord, Assimilierung und Unterdrückung leben kann. Sein Leben weit von Gefahren selbst bestimmen und seine eigene nationale Identität weiterentwickeln kann. Es ist auch eine bedeutende unverfälschbare historische Tatsache, dass ganz besonderes unser Volk eng mit diesem Gebiet verbunden ist. Diese Tatsache und die ganzen historischen Gegebenheiten und der ganze Leiden, sitzen tief in unserem Bewusstsein und in unserer Seele. Die Wahrheit bleibt jedoch; unabhängig davon, ob andere das anerkennen oder nicht, ob Viele oder Wenige davon überzeugt sind oder daran glauben! Keine Macht in der Welt wird uns dies aus dem Bewusstsein wegnehmen können. Die Sammlung und der Schutz unseres Volkes in seiner Heimat ist das wichtigste Teil der Lösung der nationalen Sache unseres Volkes. Das versteht sich nicht als Abgrenzung von anderen Völkern, sondern stärkt sogar unsere Toleranz zu anderen Völkern. Und gilt gleichzeitig als Garant unserer Sicherheit und unserer nationalen Rechte, sowie als Genugtun des Genozids und der Massaker des assyrischen Widerstandes von 1933 und des vielen Leidens. Als Maßstab ist dabei, die weitere Existenz unseres Volkes in allen seinen Besonderheiten. Ich finde es auch wichtig zu erwähnen, dass der King-Krayn-Ausschuss[6] das Gebiet in Syrien, Mesopotamien und Higaz (Arabien) trennte und diese als vollkommene Einheiten sah. Und empfahl zwei Nationalstaaten zu gründen Syrien (und beinhaltet Palästina) und Mesopotamien. Ferner ist es wichtig, die Kultur unseres Volkes kontinuierlich und intensiver zu pflegen. Nicht nur nationale Studien zu fördern, sondern auch, die Kommunikation und Dialog mit den anderen Völker, mit denen wir leben bewusster und auf Basis der Gewaltlosigkeit, der Gleichberechtigung und Toleranz zu gestalten, damit unser Eigensein als selbständige Ethnische Gemeinschaft, stärker hervorgehoben und als Bereicherung für unsere zusätzlichen Identitäten zu sehen wird. Dies ist möglich durch unpolitisierte Kulturzentren in der Heimat sowie in der Diaspora. Diese nationale Vision, ist von langjährigen Bestrebungen, sowie mit organisierter und harter Arbeit verbunden. In der Nationalen Vision soll der Bewahrung der mesopotamistischen ethischmoralischen Werte einen hohen ethischen Stellenwert zugeordnet werden. Der Pan-Mesopotamismus, ist nicht nur eine Rückbesinnung in die tiefen Wurzeln, sondern sieht seine Aufgabe auch darin, in der Realisierung der "Vereinigung unseres in der Diaspora lebenden Volkes und die Unterstützung der Rückkehrwilligen zu motivieren". Eine Vision, die außergewöhnliche Anstrengungen zur Zusammenführung der Kräfte der zerstreuten Gemeinden erfordert – nicht nur als abstrakter kirchlicher Begriff, sondern als wirkliche Gemeinschaften. Der Pan-Mesopotamismus bietet einen geistigen Gehalt Patriotischdenkender und Intellektuelle Denker und erstrebt die soziale Gerechtigkeit, die Erhaltung der Einheit und die Kontinuität der Nation ebenso wie die Zentralität der Heimat in unserem Leben überall in der ganzen Welt. Diese Gedankenwerte zielen auch auf die Erhaltung der syrischen Sprache hin. So ist es wichtig in den Kulturzentren, die Hochsprache nicht nur in der Kirche, sondern in der Literatur zu stärken. Denn es ist nicht irgendeine Sprache, sondern unsere nationale Sprache und die Sprache, die Jesus sprach. Eine Sprache, die nicht nur unser Kulturelles Erbe in sich trägt, sondern auch eine Sprache in der wir wertvolle Kulturschätze der Welt schenkten. Diese hochgeschätzte Sprache, die in der persischen, assyrischen und babylonischen Zeit die diplomatische Sprache (Lingua Franca) des nahen Ostens war, mit der auch viele Völker des Gebietes gesprochen haben. Sogar das religiöse Buch „Talmud“ der Juden wurde in Aramäisch verfasst. Sie ist eine besondere Eigenschaft unserer nationalen Identität - und drückt in sich ein kollektiver und nationaler Wille aus. Und ist in ihren Ausdrucksmöglichkeiten sehr reich. Ich bin ferner davon überzeugt, dass wir mit dem pan-mesopotamistischen Gedankengut - die in der Nationalbewegung ihren besonderen Ausdruck fand - zwar keine endgültige (vorgeschriebene) Endlösungen unserer Nationalsache und der vielen Gesellschaftlichen Herausforderungen anbieten kann, doch mit der Einheit von Gedanken, Ideen und Gefühle dazu, unserer Gesellschaft geholfen wird, die Fähigkeit zu erringen, sich mit Aufklärung und Patriotismus in Anbetracht unserer Erfahrungswerte, unserer Kultur und unserer Gemeinsamkeiten sich zu verändern (einschließlich auch aus der soziokulturellen Krise hinaus zu retten). Peter BetBasoo in seinem Artikel „Assyrisch Nationalism: a Survival Mechanism“ in AINA, sieht, dass unser Nationalismus im „Wettbewerb mit der konfessionellen Ideologie“ steht, und sieht in dem begleitenden Denominationalismus eines der Phänomene unserer Neuzeit, die unsere Nation in den nächsten Jahrhunderten „überwältigen“ werden. Denn Es sei klar, „dass unsere Nation den Druck durch die kulturelle Assimilation, nicht widerstehen kann, wenn sie geteilt wird“. Er schlägt einen Nationalismus als einen mechanischen Prozess vor, den er einen Überlebensmechanismus nennt. Er schreibt: „Ein Überlebensmechanismus ist eine Ideologie, eine Reihe von Grundsätzen, die von der abstrakten Doktrinen zu konkreten Aktionen führen. Dass die Reformbewegung durch mechanischen Aktionen Veränderung hervorrufen soll. Er empfiehlt ein aktives Engagement„ Gamil Rafael fordert: „ Wir müssen unser Schicksal über unsere Streitigkeiten und die unterschiedlichen Gesichtspunkte stellen“. Diese pan-mesopotamistischen Reformgedanken, die mit Menschlichkeit, Toleranz, Brüderlichkeit bereichert sind, schaffen es mit Sicherheit einen gesunden Wandel zu erreichen, die über die Behandlung von Phänomen hinausgeht. Mit diesen Gedanken, können wir der Zukunft die Hand reichen - ohne der Vergangenheit den Rücken wenden zu müssen, sondern mit einer gezielten und bewussten Rückkehr in die Wurzeln. Nötig bleibt auch die Konsequenz eines entschlossenen Neuanfangs in der Beziehung der sozialen Einrichtungen mit einander. Raif Toma C21TOMA@web.de [1] Östlich in seiner Identität und mesopotamisch in seiner Zugehörigkeit bzw. Bodenfestigkeit [2] Vgl. Journalist und politischer Analyst Gamil Rufael [3] Gewiss auch in der Gründung eines Dachverbandes als erster Schritt zur Gründung eines Parlamentes [4] Ich meine zuerst muss jede Seite der anderen das recht zugestehen zu existieren und anders zu denken. [5] Karl Marks schreibt über die Jugend, dass sie keine in der Gesellschaft integrierte Subjekte sind. [6] Nach den Amerikanern Charles R. Krayn und Dr. Henri Churchel King als Mitglieder des internationalen Ausschusses, die zur Vorbereitung des Mandates über die Türkei während der Friedenskonferenz in Paris im Jahr 1919. |
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