was ein Mensch braucht,

[georgette]

was ein Mensch braucht,





Ich wusste nicht mehr, wie lange ich schon in diesem Krankenhaus lag, alleine in diesem Zimmer.
Die heftigen Schmerzen, die mich hierher getrieben hatten, waren schwaecher geworden, aber die aerzte fanden nicht heraus, was mir genau fehlte, sodass ich sehr schmerzhafte Zeitaufwendige Untersuchungen ueber mich ergehen lassen musste.
Ich steckte sowieso in einer Krise; im Beruf kam ich auch nicht weiter. Ich hatte das Gefuehl in einer Sackgasse zu stecken.
Ich war gerade zweiundvierzig Jahre alt geworden und hatte zwei Tage nach meinem Geburtstag, eine Geschichte erlebt, die mich aus den Schuhen warf.
Das erstemal ist eine junge Frau fuer mich aufgestanden und hat mir ihren Platz angeboten. Zuhause bin ich sofort zum Spiegel gerannt, um zu erforschen, ob ich wirklich schon so alt aussaehe.Schliesslich kam ein Tag, da fuehlte ich mich nach einer schlaflosen Nacht so elend, dass ich anfing zu weinen wie ein kleines Kind.
Ich dachte nur noch, gib auf, es hat doch keinen Sinn mehr,
wenn du tod bist brauchst du keine Schmerzen mehr aushalten.Ich merkte wie ich zerbroeckelte und zerfiel.
Da war nichts mehr von Person und Wuerde. Ich spuerte nur noch zerstreute Einzelteile, die schmerzten,
ein Haeufchen Elend.
Inzwischen war der Nachmittag gekommen, und da geschah etwas, was ich nie vergessen werde.
Die Tuer zu meinem Krankenzimmer ging auf und herein kam Hajo. Er muss mit einem Blick erkannt haben, wie es um mich stand. Er sagte kein Wort, kam zu mir, setzte sich auf einen Stuhl und hielt meine Hand in der seinen.Sonst nichts!
Ich war mehr als erstaunt.
Es dauerte etwas bis ich mich dem festhalten hingeben konnte, dann begann ich es zu geniessen, schliesslich spuerte ich, wie ich regelrecht eingehuellt wurde, in ein Gefuehl und Geborgenheit. Ich merkte, wie von seiner Hand die Kraft in mich stroemte.Ich wurde wieder zusammengesetzt.


Ich kam wieder zu mir.
Mein Besucher schwieg immer noch, aber indem er meine Hand festhielt, teilte er mir mehr mit als er durch viele Worte haette sagen koennen.
Ich sehe, wie kaputt du bist, aber fuer mich bist immer noch, auch jetzt, den der ich mag und schaetze und auch behalten will; solange ich deine Hand halten kann, sind wir füreinander da.
Hajo war damals 18 Jahre alt. Ich hatte ihn erst kuerzlich
in dem Jugendgefaengnis kennen gelernt. Ich war dort Fuersorgerin und kuemmerte mich um jugentliche die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind.
Er sass eine mehrjaerige Strafe wegen zahlreicher Einbrueche ab.
Bei meinem letzten Besuch hatte er zu mir gesagt:
"Ich bekomme demnaechst meinen ersten Ausgang, und dann besuche ich dich zu Hause." Daraus war nun ein Krankenbesuch geworden.
Ich habe Hajo sehr viel zu verdanken, ich habe von ihm gelernt, was ein Mensch braucht,
der fertig - am Ende ist
er braucht einen Menschen
der ihm seine Hand haelt.

[fouadzadieke]

Ich habe Hajo sehr viel zu verdanken, ich habe von ihm gelernt, was ein Mensch braucht,
der fertig - am Ende ist
er braucht einen Menschen
der ihm seine Hand haelt.

ja schwester es stimmt schon: wir alle brauchen immer und immer wieder Menschen die uns helfen in schwierigen Situationen im Leben: so ein Mensch kann man ihn nie und nimmer vergessen: vielen Dank Georgette

[georgette]

es freut mich das es dir gefallen hat und danke dir hertzlich fuer deinen beitrag